Toskana 2013


08.09. - 14.09.2013


Dieses Jahr ging es wieder in die Toskana in die Maremma. Die Maremma ist im Süden der Toskana und liegt am Meer. In früheren Zeit war das Land eine Sumpflandschaft und bekannt für die Malaria. Erst im 18. und 19. Jahrhundert begannen die Grossherzöge der Toskana aus dem Hause Habsburg-Lothringen ein flächendeckendes Rekultivierung- und Entwässerungs-Programm zu realisieren. Die ersten Arbeiten der Trockenlegung gehen auf die Etrusker zurück. Der Weinbau hat eine grosse Tradition und erlebt im Moment eine Renaissance mit neuen und modernen Weinkellern. 

 

Es gibt also einiges zu entdecken und wir freuten uns auf die bevorstehende Woche. Das Hotel hatten wir in Marina di Grosseto im Hotel Terme Marine Leopoldo II, das erst das zweite Jahr in Betrieb war.

Unser Hotel
Unser Hotel

Auf dem Küstenweg zur Geigenbucht

Die Wanderung führte uns durch die unverfälschte Küstenlandschaft zwischen Follonica und Punt’Ala. Über eine Hügelkette, die eine wunderschöne Aussicht auf die toskanische Inselwelt und die beiden Badebuchen - Cala Violina und Cala Martina - bot. Im Anschluss an die Wanderung besuchten wir das Weingut Rocca di Fassinello, das aus zweierlei Gründen interessant war: zum einen ist es ein Joint-Venture-Projekt zwischen Paolo Panerai, Verleger und Besitzer des Weinguts Castellare im Chianti-Classico-Gebiet und Domaines Baron de Rothschild Lafite, zum anderen wurde die moderne ‚Burg‘ von Renzo Piano entworfen.

Auf der Halbinsel Monte Argentario

Nach dem Frühstück ging es auf den Weg Richtung Süden auf die durch drei schmale Landzungen mit dem Festland verbundene Beinahe-Insel Monte Argentario. Unsere Wanderung begann direkt am Porto Santo Stefano, von wo aus die Fährschiffe zu den Inseln Giglio und Giannutri ablegen. Wir stiegen links den Hang hoch und marschierten unter dem langgezogenen Bergrücken Costa die Ronconali durch, auf dem die Schauspielerin Raffaella Carrà ihr Villa gebaut hat. Unterweg nahmen wir das Picknick ein und kamen auf der rechten Seite der Stadt wieder zurück zum Hafen von Santo Stefano. Anschliessend an die Wanderung fuhren wir an Orbetello vorbei und vor der Rückkehr ins Hotel besuchten wir das biologisch geführte Land- und Weingut La Purrina. Hier rundeten wir mit der Degustation von Käse und Wein den Tag ab.

Auf der Etruskerstrasse von Sovana nach Pitigliano

Pitigliano und Sovana gehören zu den bekanntesten Tuffsteinorte der Toskana. Neben der pittoresken Lage und dem mittelalterlichen Flair sind sie vor allem wegen ihres etruskischen Erbes berühmt. Die beiden Orte verbindet eine alte Etruskerstrasse, an der sich etliche antike Nekropolen befinden. Der faszinierende Wanderweg folgt den Vie Cave, die in den Tuffstein gehauenen Strasse, deren Wände bis zu 10 m hoch sind. Ausgangspunkt der Wanderung war Sovana mit dem Dom, der dem Heiligen Peter und Paul geweiht ist. Die reizvolle Piazza wird von mittelalterlichen Palazzos gesäumt. Das Ziel der Wanderung war Pitigliano, das wir auf der Via Cava di San Giuseppe erreichen. Unterweg nahmen wir bei der Fontana dell’Olmo das Picknick ein. Der Aufstieg nach Pitigliano folgt auf der Via Cava di Poggio Cape. Die Stadt, die auf einen Tuffsteinfelsen gebaut wurde sieht von der südlichen Seite beeindruckend aus. Sie ist sehenswert und fasziniert durch den sehr gut erhalte Zustand.

Auf den Spuren der Etrusker, rund um den Golf von Baratti

Auf der Hinfahrt zum Golf von Baratti, unserem Ausgangspunkt der Wanderung, fuhren wir durch ein Gewitter. Bei der Wanderung wurde es dann immer schöner und wärmer und wir brauten nie eine Regenjacke. Schon beim Start kamen wir an Ausgrabungen der Etrusker vorbei. Wir wanderten an der Badebucht vorbei und steigen nach dem Jachthafen auf zum Rundweg über der Steilküste. Dieser Weg war die Verbindung zwischen Baratti und Piombino, auf dem die Reitergarde des Fürstentums Piombion die Küste vor Einfällen sarazenischer Piraten bewachten. Der Weg führte uns an die eindrucksvolle Felsenküste der Buca delle Fare mit den von Wasser und Wind geformten Felsen. Es bot uns eine Sicht auf Elba, Cappraia und - bei klarer Sicht - auf Korsika. Wir stieg an Ausgrabungen von Erdgräbern hinauf zur kleinen Kapelle San Quirico, die dem Zerfall preisgegeben ist. Bein schattigen Rastplatz wurden wir mit Wein und Käse aus der nahen Umgebung verköstigt. Über den Bergrücken erreichten wir Populonia, eine kleine mittelalterliche Siedlung, unterhalb der eine grosse Ausgrabung, die die ehemalige etruskische Stadt Fufluna oder Pupluna hervorbrachte. Es war die einzige etruskische Stadt, die sich an der Küste entwickelt hatte und war das Zentrum der Eisenverarbeitung. Nach dem Abstieg zur Küste besuchten wir den Park der Nekropolen von San Cerbona. Wir sahen interessante Gräber in verschiedenen Grab-Formen, die jahrhundertelang unter einer 8 - 12 Meter hohen Schlackendecke begraben waren und erst in den 40er Jahren des letzten Jahrhundert entdeckt wurden.

Ein alter Zollweg von Capalbio nach Marsiliana

Die letzte Wanderung fand im Süden der Maremma statt. Die geplante Route wurde zu Gunsten des Besuchs des Giardino di  Tarocchi von Nicki de Saint Phalle, der ab 1979 gebaut und 1998 der Öffentlichkeit übergeben wurde, kürzer geplant. Mit der verkürzen Wanderung gingen wir von Marsiliana durch den Wald und kamen an Ausgrabungen vorbei, die gerade von englischen Studenten in Arbeit war. Über freies Feld kehrten wir zurück nach Marsiliana. Im Weingut der Corsini Tenuta Marsiliana war für uns reserviert, wo uns Wein, Geräuchertes und Würste von Wildscheinen serviert wurde. Nach dem Essen machten wir uns mit dem Bus auf den Weg nach Capalbio, das wir besichtigten, bevor wir zum Giardino die Tarocchi besuchten. Durch das Eingangsgebäude, das von Mario Botta entworfen wurde, betraten wir den Tarot-Park. Es war sehr interessant und empfehlenswert, die Skulpturen zu besichtigen, die den 22 Trumpfkarten der Tarot-Wahrsagerkarten nachgebildet wurden. Auch Jean Tinguely, der Ehemann von Nicki de Saint Phalle, hat bei der Gestaltung und Realisierung seine Spuren hinterlassen.


 

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