Tirol 2017


10.09. - 16.09.2017


Unser Wanderführer Peter Steckenbauer, der die sieben Wanderwochen in der Toskana geplant und uns geführt hat, ist gebürtiger Tiroler, genauer Innsbrucker. Da wir nun die Toskana schon sehr intensiv bewandert haben, hat uns Peter im letzten Jahr vorgeschlagen, 2017 uns einen Teil seiner Heimat zu zeigen. Er hat für unsere Wanderwoche fünf interessante Wanderungen geplant, die uns schon im Frühjahr vorgestellt wurden. Es schien, dass das Programm bei unseren Wanderfreunden gefallen fand und es wurden 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. Leider mussten vier Personen die Anmeldung kurzfristig annullieren. Es fuhren also am Sonntag, 10. September 2017, 20 Personen zur Wanderwoche ins Tirol. Wettermässig wurde einen Temperaturrückgang prognostiziert, was wir bei der Anreise hautnah miterlebeten, denn auf der Silvretta Hochstrasse war die Landschaft in Weiss gehüllt. Die Strasse war frei und für den Verkehr bestand kein Problem. 

 

Am späteren Nachmittag erreichten wir unser Hotel in Mils bei Hall, östlich von Innsbruck. Wir logierten die ganze Woche im Vierstern Hotel Reschenhof und wurden betreffend Unterkunft wie auch kulinarisch verwöhnt. Alle Wanderer konnten ein Zimmer im einjährigen Neubau beziehen, die alle 35 m2 gross und grosszügig ausgestattet waren.

 

Auf der Rückfahrt wurden wir in Stieg im Lechtal von einem Almabzug überrasch. Bei der letzten Ortschaft vor Warth im Lechtal, wo wir zum Mittagessen angemeldet waren, wurden wir gestoppt und konnten erst um 14 Uhr weiter fahren. Wir hatten Glück im Unglück und konnten ein paar 100 Meter unterhalb der Sperre im Gasthaus Schwarzer Adler ein schmackhaftes Mittagessen einnehmen.

Auf dem Zirbenweg

Der Zirbenweg verbindet das Patscherkofel-Haus mit der Tulfein-Alm. Aus gutem Grund hatte Peter den Weg kurzfristig umgedreht. Wir marschierten also von der Tulfein-Alm zum Patscherkofel. Daniel brachte uns zur Talstation des Sesselliftes nach Tulfes. Die erste Sektion des Liftes war zweisitzig und brachte uns zur Mittelstation Glungezer, wo wir auf den Einsitz-Sessellift umsteigen mussten. Dieser Lift ist im Winter ein Schlepplift. Beide Anlagen sind schon sehr in die Jahre gekommen und sehen nicht mehr vertrauenswürdig aus. Die Eindrücke der Fahrt waren jedoch einmalig mit den Nebelschwaden und der Sonneneinstrahlung durch den Lerchenwald. Dies entschädigte uns für den fehlenden Komfort. Oben angekommen gings nur bis zur Tulfein-Alm, wo es die erste Verkostung von Zirpen-Schnaps gab. Gleich nach der Tulfein-Alm wurden wir von einem hölzernen Tor, das aus Zirbenholz bestand, willkommen geheissen auf dem Zirbenweg. Der Weg liegt auf der ganzen Länge immer so um die 2000 m Höhe und somit am Rande der Baumgrenze. Nach Zweidrittel des Weges erreichten wir die Boscheben-Hütte, wo unser Mittagessen bestellt war. Nach einem Gulasch mit Knödel und Kuchen waren wir so voll gegessen, dass das Weitermarschieren für die meisten nicht ohne Beschwerden war. Bald erreichten wir das Patscherkofelhaus und bestiegen die Seilbahn, die die letzt Saison in Betrieb war und durch eine im Bau befindliche neue Bahn ersetzt wird. Auf dem unteren Teil der Fahr schwebten wir über die Olympia-Bobbahn und kurz darauf erreichten wir die Talstation in Igls, von wo wir zurück ins Hotel gefahren wurden.

Museum Tiroler Bauernhöfe als Alternative zum Ganghoferweg

Peter's Plan, den Ganghoferweg zu begehen, viel buchstäblich ins Wasser, denn es Regnete in Strömen. Als Alternative besuchten wir das Freilichtmuseum Tiroler Bauernhöfe, das in der Näht von Breitenbach am Inn liegt. Nach dem Rundgang konnten wir noch in der Museums-Anlage im Wirtshaus Rohrerhof zu Mittag essen. Während unserer Mittagspause hat es aufgehört zu regnen. Im Anschluss besuchten wir das durch die Glasbläser bekannte Städtchen Rattenberg. Die Zeit reichte auch noch vor der Rückfahrt für ein gemütliches Bier.

 

Vom Kreuzjoch zur Starkenburger Hütte im Stubai Tal

Am dritten Tag fuhren wir Richtung Brenner ins Stubai Tal nach Fulpmes. Die Bergbahn-Anlage Schlick 2000 brachte uns auf das Kreuzjoch. Als erstes fiel einem das Panorama der Kalkkögel ins Auge. Als zweites den Baulärm in dieser wunderschönen Landschaft. Es waren Bahnanlagen für den Winter-Betrieb im Bau und dadurch war der Einstieg des Wanderwegs zum Sennjoch von der Baustelle versperrt. Das hatte zur Folge, dass wir zum Start unserer Wanderung einen Umweg über den Hügel machen mussten. Auf der Schattenseite des Kreuzjochs lag noch ein wenig Schnee. Vor dem Sennjoch ging es nochmals steil hinauf an der Sennjoch-Hütte vorbei. Der Weg zur Starkenburger Hütte führte vom Sennjoch unterhalb des Hohen Burgstall durch, quer über steile Abhänge und Geröllhalden mit kurzen Auf- und Abstiegen. Auch durchquerten wir Lawinenver-bauungen und erreichten zur Mittagszeit die Starkenburger Hütte. Eine schmackhafte Gerstensuppe stärkte uns für den Rückweg, der dem Hinweg entsprach. Wir hatten Respekt vor dem Rückweg und alle hatten bei der Ankunft auf den Sennjoch den Eindruck, es sei gar nicht so anstrengend gewesen wie der Hinweg. Zügig erreichten wir das Kreuzjoch und hatten Glück, dass uns noch eine Konsumation serviert wurde. Dankbar und zufrieden bestiegen wir die Seilbahn nach Fulpmes. Vor der Rückfahrt ins Hotel servierte uns Peter noch einen Zirbenschnaps.

Wanderung von der Hungerburg zur Rumer Alm

Bei schönstem Wetter fuhren wir zum Hofgarten in Innsbruck, wo wir in der Nähe die Hungerburgbahn bestiegen, die uns zum Stadtteil Hungerburg im Karwendel hinauf brachte. Nicht nur die Bahn ist futuristisch gestaltet, sonder auch die Berg- und Tal-Stationen. Von der Bergstation hatten wir eine traumhafte Aussicht über Innsbruck. Hier  starteten wir die Wanderung, die uns zum gossen Teil durch den Wald führte hinauf zur Arzler Alm. Diese liessen wir links liegen, da unser Ziel weiter oben war. Ab der Arzler Alm zur Rumer Alm war der Wanderweg weniger anspruchsvoll und wir erreichten zur Mittagszeit die Rumer Alm. Auf der aussichtsreichen Gartenwirtschaft genossen wir unser Mittagessen in der strahlenden Sonne. Der Rückweg zur Hungerburg hat Peter so geplant, dass er nicht der selbe war, wie der Hinweg. Über dem Karwendel zogen danke Wolken auf, die uns jedoch noch nichts anhalten konnten. Von der Hungerburg fuhren wir wieder mit der Hungerbugbahn nach Innsbruck zurück. Wir hatten noch Zeit, die Altstadt von Innsbruck zu besuchen, denn der nächste Termin war erst  um 15:30 Uhr beim Bus. Daniel hatte für uns eine Überraschung geplant, die auch als solche bei uns allen voll einschlug. Er führte uns zur Ski-Sprungschanze Bergisel. In der Zwischenzeit hat das Wetter umgeschlagen und wir mussten bei der Schanze die regendichten Jacken anziehen. Vom Stadion fuhren wir mit der Schanzenbahn zum Sprungturm und mit dem Lift hinauf zum Restaurant, das oberhalb der Absprung-Blattform betrieben wird. Für uns war Platz für das K&K reservier, Kaffee und Kuchen. Bei einmaliger Aussicht genossen wir einen Apfelstrudel trotz Wind und Regen, da wir ja im Trockenen waren. Nach der super Überraschung fuhren wir ins Hotel zurück und bereiteten uns auf das Abendseen vor.

Eine Seeumrunden unter den Tribulaun-Bergen im Oderberger Tal

Unser letzte Wanderung bei schönstem Wetter fand im Oderberger-Tal am Brenner statt. Wir fuhren mit dem Bus auf den Brenner und auf der Hauptstrasse zurück nach Grins und links ins Oberberg-Tal. Hinten im Tal parkierten wir beim Gasthof Waldesruh, wo unser Wanderung begann. Eine abwechslungsreiche Wanderung auf Feld- und Waldwegen erreichten wir den in eine wunderschöne Landschaft gebetteten Oberbergersee. Die Berge, die leicht mit Schnee Überzucker waren,  spiegelten sich im See. Dem See entlang erreichten wir die Brücke, die wie aus einem Bilderbuch sich im See spiegelte und zur Kapelle "Maria am See" führt. Am Ende des Sees ist eine grosse Wiese, auf der vermutlich im Sommer gösse Aktivitäten statt finden. Wir hingegen machten darauf nur eine kurze Pause und genossen die Baseler Läckerli und den selbstgebrannten Schwarzbuben-Kirsch von Erich. Die Fortsetzung unserer Wanderung führte noch leicht hinauf unterhalb dem Kleiner Tribulaun durch mit schöner Aussicht auf den smaragdgrünen Oberbergersee. Beim Abstieg erreichten wir den Weg, auf dem aufgestiegen waren und kamen zur Mittags Zeit zum Gasthof Waldfrieden, wo wir zum Mittagessen angemeldet waren. Wir können wieder aus Tiroler Spezialitäten auswählen und zum Schuss wurde uns noch einen Verdauungs-Schnaps offeriert. Auf dem Rückweg zum Hotel hatten wir noch Zeit, Hall, dem Nachbarort unseres Domizils einen Besuch abzustatten und letzte Einkäufe zu tätigen. 

Reise und Hotel

Es war eine wunderschöne Wanderwoche mit sehr interessanten Wanderungen, fantastischem Hotel und einer einmalig harmonierenden Wander-Gruppe. Daniel und Peter sind auch von der Gruppe beeindruckt und planen schon eine Fortsetzung unserer Tradition: Auf Wiedersehen 2018 auf Elba.


 

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