Elba 2018


02.09. - 08.09.2018


Die diesjährige Wanderwoche mit Peter Steckenbauer führte uns auf die Insel Elba. Wir waren 19 Wanderfreunde, die sich auf diese Woche freuten. Auf der gewohnten Route via Mailand, dem Cisa Pass erreichten wir schliesslich Piombino zum Einschiffen. Nach dem Transfer auf die Insel Elba kamen wir um ca. 19:00 Uhr im Hotel Villa Ombrosa in Portoferraio an. Beim Begrüssungsredeapéro vor dem Abendessen orientierte uns Peter über die bevorstehende Woche.

Hotel , Transfer und Portoferraio

Das Hotel Villa Ombrosa, ein 3-Stern Hotel, liegt oberhalb des Strandes nördlich der Neustadt von Portoferraio und westlich der mächtigen Festung Falcone. Zu Fuss ca. 7 Min. vom Hafen und 10 Min. von der Altstadt entfernt. Die Stadt lebt vom Fährverkehr und von Napoleon. Diverse Fährunternehmen verkehren zwischen dem Festland und der Insel und erreichen oder verlässen die Insel im Halbstundentakt. Die Stadt Portoferraio ist die Hauptstadt der Insel und hat rund 12'000 Einwohner. Sie besteht aus 2 Teilen, die Altstadt mit dem alten Hafen zwischen den Festungen Stella und der Festung Falcone und der Neustadt mit dem Fährhafen Westlich der Festung Falcone. Es wäre sehr gemütlich eine Gelateria oder eine Vinoteka zu besuchen, wenn der enorme Privatverkehr nicht wäre.

Vom Passo del Monumento nach San Martino

Vom Parkplatz auf dem Passo del Monumento startete am Montag unsere erste Wanderung nach San Martino. Durch die grüne Macchia und durch Wälder mit typischer Mittelmeer-Vegetation marschierten wir Richtung San Martino, der Sommervilla Napoleons. Auch konnten wir prächtige Aussichten auf den Golfo di Lacona und den Golfo Stella im Südosten, zum Monte Capanne im Westen, dem höchsten Berg von Elba (1017 MüM) und im Nordosten auf Portoferraio, geniessen. Nach der Ankunft in Sam Martino mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass die Besichtigung der Villa am Montag nicht möglich ist. Als Alternative schlug Peter vor, die Palazzina del Mulini, die Residenz Napoleons in Porteferraio, zu besuchen. Somit fuhren wir zurück zum Hotel und konnten anschliessend zu Fuss zur Altstadt und zur Residenz zwischen der Forte Stelle und Forte Falcone marschieren. Die Besichtigung der Villa führte durch alle Räume, die zum Teil noch mit zeitgenössischem Mobiliar ausgestattet waren. Auf dem Weg nutzten wir die Gelegenheit, auch die Altstadt und den alten Hafen von Portoferraio zu besichtigen.

Von Capoliveri um die Punta di Calamita und zurück

Heute Dienstag startete die Wanderung in der schön gelegenen Kleinstadt Capoliveri, die auf der südöstlichen Halbinsel am Nordhang des Monte Calamita liegt. Sie führte uns um den Monte Calamita. Beim Aufstieg hatten wir Aussicht über den nordöstlichen Bereich um Porto Azzurro. In der wärmeren Phase das Ausstiegs konnten wir im Schatten marschieren. Einen Teil des oberen Monte Calamita sind militärisches Sperrgebiet und somit nicht begehbar. Uns viel auf, dass dieser Berg ein Paradies für Biker ist und auch rege frequentiert wurde. Kurz nach dem Erreichen unseres Kulminationspunktes legten wir eine Verpflegungspaus ein. Anschliessend folgte der Abstieg nach Capoliveri, der zum Teil sehr steil und entsprechend rutschig war. Zurück in Capoliveri konnten wir den angestauten Durst löschen und hatten noch Zeit für ein gemütliches Zusammensein.

Wanderung durch die Mineralienwelt

Am Mittwoch fuhren wir wieder in die gleiche Richtung wie am Vortag, jedoch bei der Verzweigung nach Capoliveri fuhren wir gerade aus Richtung Porto Azzurro. In Porto Azzurro bogen wir vor dem Hafen links ab und fuhren über das Gebirge an Rio Nell'Elba vorbei nach Rio Marina. Wir besuchten das Museo dei Minerale Elbani, dessen Eintrittspreis auch zum Besuch des Abbaugebiet berechtigte. Auf der Tour durch das Abbaugebiet konnten wir alte Berbau-Einrichtungen und eine Vielfalt von Mineralien bestaunt. Schon die Etrusker bauten hier Eisenerze ab, das in Populona auf dem Festland verhüttet wurde. Aber nicht nur Eisenerze wurden abgebaut, es wurden bis zu 170 Mineralien gefunden. 1981 wurde die Mine geschlossen und teilweise renaturiert. Heute wird das Abbaugebiet als Touristenattraktion vermarktet. Nach der Besichtigung fuhren wir nach Porto Azzurro, wo wir in einem Pfahlbau-Restaurant bei Hafen das Mittagessen einnahmen. Vor der Rückkehr nach Portoferraio hatten wir noch Gelegenheit, auf der Piazza Giacomo Matteotti einen letzten Trunk zu geniessen.

Bootsausflug an der Südwestküste

Der Donnerstag fand auf See statt. Wir fuhren nach Marino di Campo und bestiegen um 10 Uhr das Mickey Mouse Boot. Die ist kein Versprecher, das Boot hiess wirklich Mickey Mouse, Nomen est Omen. Wir fuhren aus dem Hafen hinaus Richtung Süden am Capo di Porto vorbei und dann Richtung Westen. Die Geologie der Felsenküste beeindruckte uns wie auch die Grotte Azurra kurz vor Cavoli. Bei Fetovaia umfuhren wir die Punta di Fetovaia und auf der Höhe von Pomonte drehte unser Tour und wir fuhren mit voller Kraft voraus zurück nach Marina di Campo. Den angebrochene Nachmittag nutzen wir zum Geniessen eins schmackhaften Mittagessens. Den Tag schlossen wir mit einer Weindegustation auf der Piazza Gramsci in Portoferraio ab.

Wanderung von San Piero am Südhang vom Masso alla Quata

Der letzte Tag, der Freitag, gehörte wieder der Wanderung. Wir fuhren über Marina di Campo nach San Piero in Campo. Eine kleine Ortschaft Nordwestlich von Marina di Campo am Fusse des Masso alla Quata. Wir hatten noch Gelegenheit im Dorfladen ein kleines PickNick zu kaufen, bevor wir die Wanderung zur Mulino di Moncione starteten. Der Weg führte oberhalb des Dorfes Richtung Westen durch eine typische Mittelmeer Macchia ohne schattenspendende Bäume. Es war sehr warm und auch der erfrischende Wind fehlte. Es waren alle gutberaten, die mit langer Beinbekleidung Unterweg waren. Der schmale Wanderweg war gesäumt von stacheligen Pflanzen wie z.B. der Stechginster und viele Brombeeren. Bei der Mühle verzehrten wir unser PickNick und der anschliessende Rückweg war identisch mit dem Hinweg, ebenfalls sehr warm und schweisstreibend. Bei der Ankunft in San Piero machten wir noch einen Halt bei einem Ristorente und anschliessend begingen wir eine kleine Ortsbesichtigung, während sich am Himmel ein Gewitter zusammen braute. Nach der Rückkehr ins Hotel machten Myrtha und ich noch einen kleinen Abstecher an den Hafen zum letzten Gelati-Verzehr. Dabei fing es leicht an zu Regnen, was uns nicht davon abhalten konnte, noch einen Aperol zu bestellen. Der Regen wurde immer heftiger und wir hatten keine ander Möglichkeit, bei strömendem Regen zurück ins Hotel zu gehen. Somit hatten wir doch noch mit dem Regen auf Elba Bekanntschaft gemacht.

Die Wanderwoche auf Elba war interessant, jedoch von den Wanderungen her eher bescheiden. Betreffend Kultur ist Elba nicht vergleichbar mit dem Festland sprich Toskana. Meinen persönlichen Eindruck von Portoferraio ist überwältigt vom Individualverkehr, der Gestank und enormen Lärm verursacht und jeden möglichen und unmöglichen Quadratmeter Fläche für sich in Anspruch nimmt, wirklich extrem. Ich habe Elba gesehen und als nicht Wasserratte werde ich Elba vermutlich nur  vom Festland aus wiedersehen.


 

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